Suzuki DR 125 SE – Auspuff lauter machen

Endtopf modifizieren
Eine tolle Anleitung eines Users aus dem Forum. Getreu dem Motto „laut ist out“ hat Suzuki der DR125 einen sehr schlechten & untypischen Klang verpasst.
  
Aber es gibt einfache Abhilfemöglichkeiten, bedenkt dabei das der originale Endschalldämpfer verändert wird, dass nur mit viel Aufwand z.B. durch Schweißen wieder der Originalzustand hergestellt werden kann und beim Einsatz im öffentlichen Strassenverkehr die Betriebserlaubis erlischt. Ich empfehle deshalb einen zweiten Endschalldämpfer zu besorgen, den ihr modifiziert und den ersten original lasst und nur für TÜV/Dekra montiert.
So sieht der originale Endtopf der DR125 von hinten aus. Da die DR125 keinen Adsorptionsschalldämpfer (wo man einfach durch Entfernen der Dämmwolle einen kernigen Sound bekommt) sondern einen Reflexionsschalldämpfer besitzt müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.

Wenn wir einen tollen kernigen Sound haben wollen, müssen wir ersteinmal wissen wie ein solcher Reflexionsschalldämpfer funktioniert. Im Inneren werden die Schallemissionen durch gezielte Umlenkung auf einen Umweg nach hinten befördert. Dadurch gibt es im Inneren Reflexionen, wo Wellenberge und Wellentäler sich überlagern und gegenseitig auslöschen. Das nachfolgende Bild soll als Längsschnitt-Skizze das Prinzip verdeutlichen.

Sobald die Schallemissionen den Krümmer verlassen haben, werden sie durch Vorbeiführen an einem Lochgitter „aufgeteilt“ und in mehrere kurze & kleine kontinuierliche Schallspitzen reduziert. Nun folgt die „Lenkung“ des Schalls durch verschieden große Kammern mit unterschiedlichem Durchmesser. Immer wenn die Emissionen auf eine Kammerwand treffen, wird ein Teil reflektiert und behindert so nachfolgende Schallspitzen (-> Auslöschung bzw. Reduzierung). Der andere Teil gelangt auf Grund des gerichteten Schalldrucks im Endschalldämpfer (ESD) nach hinten in die nächste Kammer.
Genau das wollen wir ändern. Die Reflexionsschalldämpfer reduzieren hauptsächlich die unteren/niedrigen Frequenzbereiche, also den dumpfen Sound. Das war uns ja schon vorher bekannt, denn den bietet die DR ja überhaupt nicht. Da wir nun wissen wie der ESD funktioniert, sollte es uns ein leichtes sein unser Ziel zu erreichen. Wie müssen mit einem langen metallbohrer von hinten die einzelnen Kammern durchbohren und so für einen schnelleren und kürzen Weg der Emissionen nach draussen sorgen.
Variante 1 (versteckte Soundoptimierung):
Es werden Löcher in die Kammern gebohrt. Von aussen ist später nichts mehr erkennbar, allerdings kann auch der Originalzustand nicht mehr hergestellt werden, da man innen nicht mehr heran kommt. Ihr benötigt eine Bohrmaschine und einen langen metallbohrer (8er min. 35cm aus dem Baumarkt). Den Bohrer führt ihr nun in das kleine Röhrchen ein. Passt aber auf, dass er euch nicht abbricht und drinnen stecken bleibt (sonst wird es kompliziert). Wenn ihr mit einer Taschenlampe mal reinleuchtet seht ihr, dass das Röhrchen innen einen Knick macht und nach unten weg geht. Man sollte unbedingt dem Verlauf des Röhrchen´s folgen um zu den Kammern zu gelangen.



Variante 2 Minimum (sichtbare Soundoptimierung):
Es werden Löcher rings um das Röhrchen und von dort in die Kammern gebohrt. Von aussen ist später die Veränderung leicht zu erkennen, dazu aber später mehr. Ihr benötigt eine Bohrmaschine und einen langen metallbohrer (8er min. 35cm aus dem Baumarkt). Mit dem Bohrer bohrt ihr nun um das Röhrchen (grüne Kreise) Löcher. Ich würde euch raten mit vier gleichmäßig verteilten anzufangen. Wenn ihr diese Löcher habt, könnt ihr den ersten Soundcheck machen.

Ist die DR immer noch zu leise, bohr ihr durch die vier soeben gebohrten Löcher tiefer ins innere. Dabei trefft ihr auch auf Kammerbleche (wie Variante 1) die ihr wie einen Schweizer Käse durchlöchert. Durch Schwenken des Bohrers erreicht man auch noch nicht durchgebohrte Stellen des Bleches.



Variante 2 Standard (sichtbare Soundoptimierung):
Ihr habt bereits vier Löcher und wollt noch mehr? Dann probiert doch euer Glück mit 8! Bohrt wie nach Variante 2 beschrieben auch die Kammerbleche durch.

Variante 2 Medium (sichtbare Soundoptimierung):
Das Ziel ist es nun soviele Löcher wie möglich rund um das Röhrchen zu bohren. Praktisch soll danach das Röhrchen in der Luft hängen. Mit Hilfe einer metallfeile lässt sich eine schöne Rundung erreichen und der Grat entfernen. Passt aber auf, wenn die Feile oder der Bohrer euch abbricht und reinfällt, ist es sehr schwer sie durch Schütteln wieder zu bekommen. Danach ist es wieder Zeit für einen Soundcheck.

Variante 2 Maximum (sichtbare Soundoptimierung):
Der Medium Sound ist euch immer noch nicht genug für die DR? Gut, das Röhrchen hängt hinten nun in der Luft. Es wird nur durch das innere Kammerblech gehalten (siehe grüne Pfeile). Ziel soll es nun sein das Röhrchen herauszubekommen und eine sehr große Öffnung zu erhalten. Mit einer Taschenlampe könnt ihr wieder reinleuchten und gucken wo noch Kammerbleche sind, die ihr nun erreichen könnt. Ihr solltet schauen, wo das Röhrchen hinführt. Es endet in einem Kammerblech (die letzte Halterung des Röhrchens), genau dort mus nun rings um das Röhrchen in das Kammerblech gebohrt werden. Wieder geht es weiter mit der Bohrmaschine, die grünen Pfeile zeigen euch wo ihr ansetzen müsst. Schaut immer mal wieder mit der Taschenlampe rein und guckt wo das Röhrchen noch gehalten wird.


Nun geht es an´s Lösen des 15cm langen Röhrchens. Mit einer Rohrzange sollte dies kein Problem sein. Hoch- runter, links – rechts, immer Hin- & Herbiegen & auch mal im Kreis. Habt Geduld, das ist keine Sache von 3 Minuten, je nachdem wie gut ihr vorgebohrt habt kann das etwas dauern. Passt auf, lasst es nicht hineinfallen und zieht es heraus. Es ist wieder Zeit für einen Soundcheck.


Wenn ihr das geschafft habt, seht ihr am Ende ein Riesenloch. Jetzt könnt ihr genau sehen, wie der ESD von innen aussieht. Ihr seht auch in welche Kammerbleche ihr Löcher gebohrt habt und in welche nicht. Nun bleibt es euch überlassen, weiter zu machen oder den neuen Top-Sound nicht mehr zu verändern.
Weil die Variante 2 leicht sichtbar ist und auch bei einer Kontrolle im Straßenverkehr sofort auffällt, will ich abschließend noch einen Tipp geben wie man den kernigen Sound behält und trotzdem nicht auffällt. Wir bauen uns jetzt ein gekrümmtes Rohr dort ran, wo einmal das kleine Röhrchen war. Nur mit dem Unterschied, dass das Rohr jetzt genauso groß ist, wie die Riesen Öffnung. Warum ein gekrümmtes Rohr? Ganz einfach: Bei einer Kontrolle bleibt der Blick in das Innere des Schalldämpfers verwehrt, eine Manipulation oder Bohrlöcher sind nicht erkennbar. Als Rohr empfiehlt sich ein Teil eines Krümmers mit ähnlichem Durchmesser (125er Modelle sind gerade prädestiniert). Weil es wenige DR125 gibt, fällt die Veränderung nicht auf.



Und? Sieht doch original aus, oder?